Die Zeit der Erkältungskrankheiten ist wieder da! Eine Erkältung lässt sich häufig ganz gut von einem grippalen Infekt dadurch unterscheiden, dass es bei einer Erkältung üblicherweise nicht zu hohem Fieber und Gelenkschmerzen kommt und auch das Krankheitsgefühl ist meistens nicht so stark. Kommt es aber dennoch zu Husten, Auswurf und starken Halsschmerzen oder den bekannten Grippeanzeichen, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Oft verlaufen auch Grippeerkrankungen leicht, aber ein schwerwiegender Verlauf kann nie ausgeschlossen werden, im Zweifel also immer abklären lassen.
Haben Sie nun aber eine Erkältung mit lästiger Triefnase, verquollenen Augen und Unwohlsein, so besteht neben der Möglichkeit, sich mit heißen Getränken, Inhalationen und Wärmflasche gesund zu schlafen, auch die Möglichkeit, homöopathische Arzneien anzuwenden. Im Folgenden gebe ich Ihnen eine kurze Beschreibung von homöopathischen Mitteln, die sich bei Erkältungssymptomen bewährt haben. Eine Einführung in die homöopathische Lehre finden Sie auf der Seite ‚Homöopathie’.
Erkaeltung
Allium cepa (‚rote Küchenzwiebel’)
Die rote Küchenzwiebel, die uns in der Küche mit tränenden Augen und laufender Nase reagieren lässt, kann als homöopathische Arznei bei Erkältungskrankheiten helfen, die mit genau solchen Symptomen einhergehen, also: Fließschnupfen mit wässrigem, wund machendem Nasensekret und tränenden, geröteten Augen. Häufiges Niesen ist ein weiteres Symptom, sowie die gerötete Oberlippe, wund durch das scharfe Nasensekret. Weitere Merkmale sind reichlicher, stechend riechender Schweiß oder allgemeines Kältegefühl, das sich mit Hitzegefühl abwechselt. Zudem fühlt sich der Betroffene meist müde und entkräftet und ist aufgrund dessen unfähig, eventuell vorkommenden Schleim abzuhusten. Die Augen sind rot, geschwollen und tränen (farblos). Die Kopfschmerzen sind dumpf und bessern sich solange der Schnupfen fließt. Schlimmer werden die Symptome in warmen Räumen. Kühle, trockene Luft verbessert die Beschwerden.
Dulcamara (‚bittersüßer Nachtschatten’)
Der „bittersüße Nachtschatten“ ist eine Giftpflanze, die als homöopathische Arznei eingesetzt wird bei Erkältungen, die nach Durchnässung folgen. War nicht zumindest feuchte Kälte der Auslöser, ist dieses Mittel selten die richtige Wahl. Der Patient kann bei dieser Erkältung nicht aufhören zu niesen. Bei Kälte jedoch (auch schon bei geringer Kälte) verstopft die Nase Die Nasenabsonderungen sind ansonsten gelb und schleimig. Trockene Luft kann die Schleimhäute zudem so sehr austrocknen, dass zusätzlich Nasenbluten auftreten kann. Die Kopfschmerzen, meist drückender Stirnkopfschmerz, entstehen durch Kälte, Ablenkung bessert sie. Aus den Augen können gelbliche Absonderungen kommen. Gutes Unterscheidungsmerkmal zu Allium cepa: bei Dulcamra verbessern sich alle Symptome durch Wärme und verschlechtern sich durch Kälte. Bei Allium cepa ist es genau umgekehrt.
Sabadilla (‚Läusesamen’)
Die Samen dieser Pflanzen in einer homöopathischen Potenz können bei Erkältungen helfen, die einer Heuschnupfenerkrankung ähneln. Wie bei Allium cepa haben die Betroffenen Fließschnupfen, aber hier steht das Frösteln viel mehr im Vordergrund und sobald der Patient ins Freie geht, fängt er meist sofort an anfallsartig zu niesen. Das Gesicht ist meist rot und fühlt sich heiß an, die Augenränder sind gerötet und auch die Lippen sind rot und brennen förmlich vor Hitze. Der Schnupfen ist auch wässrig, wie bei Allium cepa, doch vorherrschend sind hier ein Jucken und Kitzeln in der Nase, welches bei Allium cepa so nicht vorkommt. Die Kopfschmerzen bei diesem Mittel werden schlimmer durch Anstrengung und verteilen sich auf dem gesamten Kopf, sobald der Patient ins Bett geht. Viele Beschwerden verschlechtern sich beim Hinlegen, so kann es im Liegen auch zu Schwindel kommen.
Wie sollten die beschriebenen homöopathischen Mittel angewendet werden?
Lösen Sie 2-3 Kügelchen des gewählten Mittels in der Potenz C30 in Wasser auf und trinken das halbe Glas über einen Tag verteilt in kleinen Schlucken. Beim Auflösen der Kügelchen bitte keine metallischen Gegenstände zum Umrühren verwenden und vor jedem neuen Schluck das Wasser noch einmal umrühren. Verzichten Sie in dieser Zeit auf Kaffee und Pfefferminze (besorgen Sie sich in einer Apotheke eine Homöopathie verträgliche Zahnpasta ohne Minze). Nach einem Tag sollte es Ihnen bei einer akuten Krankheit besser gehen, sonst ist es nicht das richtige homöopathische Mittel für Sie! Nehmen Sie bei einer Verschlechterung das Mittel auf keinen Fall weiter und geht es Ihnen wesentlich schlechter wenden Sie sich an einen Arzt oder Heilpraktiker. Sollte es Ihnen besser gehen, trinken Sie täglich einen Schluck aus dem noch halb vollen Glas bis Sie sich wieder gesund fühlen oder das Glas leer ist.
Dies sind drei Beispiele für geläufige homöopathische Arzneien, die bei Erkältungen angewendet werden. Ich möchte Ihnen jedoch nicht verschweigen, dass es etliche weitere homöopathische Mittel gibt, die bei ähnlichen oder anderen Symptomen angewendet werden. Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein, so wenden Sie sich an einen der Homöopathie fachkundigen Therapeuten oder stöbern Sie mal in einer Buchhandlung, dort finden Sie zahlreiche Fachliteratur für die Selbstanwendung von homöopathischen Arzneimitteln.
Bleiben Sie gesund!